Der Kauf einer neuen Uhr kann aufregend sein, besonders wenn du auf der Suche nach deiner ersten Uhr bist. Mit so vielen verschiedenen Marken, Modellen und Komplikationen auf dem Markt kann es schwierig sein, die richtige Wahl zu treffen. In diesem Artikel stellen wir dir die fünf besten Tipps zum Uhrenkauf vor, damit du sicher sein kannst, dass du die perfekte Uhr für dich findest.
Tipp 1: Setze dir ein Budget für deinen Uhrenkauf
Bevor du mit deiner Suche beginnst, solltest du dir ein Budget setzen. Uhren gibt es in allen Preisklassen, von günstigen Einsteigermodellen um die 50 Euro bis hin zu teuren Luxusuhren im fünf-, sechs- oder sogar siebenstelligen Bereich. Nach oben hin gibt es keine Grenzen. Es ist wichtig, dass du dir ein realistisches Budget setzt und dich daran hältst, um zu vermeiden, dass du mehr Geld ausgibst, als du dir leisten kannst. Unterm Strich würde dir das nur die Freude an deiner neuen Uhr nehmen, da dir das Geld an anderer Stelle fehlt (Stichwort Kaufreue).
Ganz wichtig hierbei ist auch, sich nicht mit anderen zu vergleichen: Du kaufst die Uhr immer nur für dich selbst. Nur weil sich andere Menschen eine besonders teure Uhr leisten können (oder auch nicht, es aber dennoch tun), heißt das nicht, dass du das auch tun musst. Du musst beim Uhrenkauf niemandem etwas beweisen, sondern die Uhr finden, die dir gefällt und die in dein Budget passt.
Tipp 2: Wähle einen Stil aus, der zu deinem Leben passt
Es gibt viele verschiedene Stile von Uhren – von sportlichen Chronographen und GMT-Uhren über Flieger- und Taucheruhren bis hin zu eleganten Dresswatches oder Worldtimern. Bevor du mit der Suche beginnst, solltest du dir überlegen, welchen Stil du suchst. Bedenke dabei auch den Anlass, zu dem du die Uhr tragen möchtest, sowie deine persönlichen Vorlieben.
Wenn du ein sehr aktiver Mensch bist, der viel Sport macht, macht eine elegante Dresswatch weniger Sinn, da dieser in der Regel eine geringe Wasserdichtigkeit haben und insgesamt nicht so robust sind. Wenn du viel durch die Welt reist, könnte eine Uhr mit GMT- oder Worldtime-Komplikation für dich passen. Wenn du hingegen eine Uhr für einen ganz besonderen Anlass suchst (zum Beispiel deine Hochzeit), ist eine Dresswatch natürlich die erste Wahl. Wichtig ist, dass die Uhr zu dir und deinem Lebensstil passt.
Tipp 3: Achte auf die Komplikationen (Funktionen)
Uhren können viele verschiedene Funktionen haben. Das nennt sich bei Uhren dann Komplikation. Komplikationen sind zum Beispiel eine Datumsanzeige (entweder als reines Datumsfeld oder sogar mit Datum, Wochentag und Monat), eine Stoppuhr (Chronograph), die Anzeige der aktuellen Mondphase oder eine Weltzeit sein, mit der du mit einem Blick die Uhrzeit in verschiedenen Zeitzonen auf der Welt sehen kannst.
Überlege dir, welche Funktionen für dich wichtig sind und welche du eher weniger benötigst. Wenn du die Uhr beispielsweise beim Sport tragen möchtest, kann die Stoppuhr in einem Chronograph sehr nützlich sein, um zum Beispiel Rundenzeiten zu stoppen. Wenn du dich für Astronomie interessierst, kannst du mit der Mondphase immer auf einen Blick sehen, wie der Mond aktuell aussieht (was übrigens bei den meisten Ziffernblättern sehr elegant aussieht).
Wenn du einmal in die Welt der Uhren eingetaucht bist, findest du immer wieder neue Komplikationen, die dich begeistern werden. Vor allem, wenn du dir vor Augen führst, dass dahinter bei mechanischen Uhren immer „nur“ ein paar Zahnräder stehen. Leider solltest du als Faustformel aber auch im Hinterkopf behalten, dass komplizierte mechanische Uhren in aller Regel auch ihren Preis haben.
Tipp 4: Wähle eine Marke aus, deren Geschichte dir gefällt
Es gibt viele verschiedene Uhrenmarken, von bekannten Luxusmarken bis hin zu kleinen unabhängigen Microbrands. Überlege dir, ob dir die Marke wichtig ist und ob du auf bestimmte Marken fixiert bist. Hierfür empfehlen wir, dass du dich mit der Geschichte der Marken auseinandersetzt und schaust, ob dir diese zusagt. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist Omega mit ihrer Moonwatch (der ersten Uhr auf dem Mond).
Bedenke bei der Marke auch den Wiederverkaufswert der Uhr, falls du sie irgendwann einmal verkaufen möchtest. Als Faustformel gilt: Je bekannter und beliebter eine Uhrenmarke und ein bestimmtes Uhrenmodell ist, desto einfacher (und damit preisstabiler) bekommst du die Uhr später auch wieder verkauft. Der Markt für eine Omega Speedmaster Professional ist einfach sehr liquide, während der Markt für eine Essense 39 von einer Microbrand wie Formex deutlich kleiner ist.
💡Lesetipp
In diesem umfangreichen Artikel findest du genaue Zahlen zu verkauften Stücken, Umsätzen und Marktanteilen von 50 Uhrenmarken aus der Schweiz. Das kann dir helfen, die Größe bestimmter Marken besser einzuschätzen.
Tipp 5: Mach deine Recherche vor dem Uhrenkauf
Bevor du dich für eine Uhr entscheidest, solltest du dich gut informieren. Lies Testberichte, Reviews und Bewertungen von anderen Kunden, um herauszufinden, wie zufrieden diese mit der Uhr sind. Wir empfehlen zudem auch immer eine Recherche bei YouTube, weil du die Uhren im Bewegtbild einfach deutlich besser einschätzen kannst als nur auf Fotos.
Zudem solltest du insbesondere bei höherpreisigen Käufen versuchen, die Uhren vorher live anzuschauen. Dafür kannst du verschiedene Uhrengeschäfte, Juweliere und Konzessionäre besuchen. Dort arbeiten Fachleute, die dich beraten und dir die Uhren zeigen können. Manchmal sieht eine Uhr toll aus, ist am Handgelenk aber so unbequem, dass du sie später nicht trägst. Das kannst du umgehen, wenn du die Uhr vorher mal in der Hand und am Handgelenk hattest.
Tipp 6: Achte auf die Größe der Uhr
Die Größe der Uhr ist ein wichtiger Faktor, den du beim Uhrenkauf unbedingt berücksichtigen solltest. Eine zu kleine oder zu große Uhr kann unangenehm sein und einfach nicht gut aussehen. Die Größe hängt auch vom persönlichen Geschmack und von der Größe des Handgelenks ab.
Wir raten dir, auf vier Größen zu achten, um sicherzustellen, dass deine neue Uhr bequem sitzt und gut an dir aussieht:
- Dein Handgelenksumfang: Mit deinem Handgelenksumfang und einer Formel, die wir hier erklärt haben, kannst du abschätzen, welche Uhrengrößen für dich geeignet sind.
- Der Durchmesser der Uhr: Der Durchmesser der Uhr prägt primär das Erscheinungsbild der Uhr an deinem Handgelenk. Je größer dein Handgelenk, desto größer kann auch der Durchmesser der Uhr sein.
- Die Höhe der Uhr: Wenn du bei der Arbeit enge Hemdsärmel trägst, sollte die Uhr nicht zu hoch sein, damit sie noch bequem unter den Hemdsärmel gleitet.
- Der Lug-to-Lug-Abstand der Uhr: Dabei handelt es sich um die Auflagefläche des Uhrengehäuses, die von den Hörnern aus gemessen wird.
Wenn du die ersten Uhren anprobiert hast, merkst du relativ schnell, in welchem Größenbereich du dich wohlfühlst und kannst deine Suche dann eingrenzen. Bei einem Handgelenksumfang von 16,5 cm weißt du beispielsweise, dass du Uhren im Bereich von 36 mm bis 42 mm bequem tragen kannst.
Tipp 7: Beachte die Materialien beim Uhrenkauf
Uhren werden aus verschiedenen Materialien hergestellt. Das können zum Beispiel Edelstahl, Gold (Weißgold, Gelbgold oder Roségold), Bronze, Platin, Titan, Kunststoff, Karbonfaser oder Holz sein. Die Wahl des Materials hängt von persönlichen Vorlieben und von der Verwendung der Uhr ab.
Wenn man beispielsweise eine Uhr für den täglichen Gebrauch sucht, ist ein strapazierfähiges Material wie Edelstahl bestens geeignet. Gold hingegen ist deutlich weicher und verkratzt schneller. Das muss kein Problem darstellen (schließlich ist eine Uhr ein Gebrauchsgegenstand), wenn dir aber ein möglichst makelloser Zustand wichtig ist, könnte eine goldene Uhr deine Nerven strapazieren.
Tipp 8: Kaufe nur von seriösen Händlern
Beim Uhrenkauf ist es wie bei jedem anderen hochpreisigen Kauf wichtig, nur von einem seriösen Händler zu kaufen. Es gibt leider heutzutage viele extrem gut gemachte Fälschungen auf dem Markt, die täuschend echt aussehen, aber leider von minderer Qualität sind. Mit besonders gut gemachten Fakeuhren haben teilweise sogar erfahrene Händler ihre Probleme (spätestens beim Uhrwerk verraten sich die Fälscher aber in der Regel).
Achte darauf, dass der Händler, von dem du kaufst, autorisiert ist und eine gute Reputation hat. Informiere dich auch über die Garantiebedingungen und den Kundenservice des Händlers. Über Plattformen wie Chrono24 hast du beim Kauf von Händlern immer ein 14 Tage Rückgaberecht. Chrono24 hält das Geld in diesem Zeitraum auf einem Treuhandkonto und überweist es erst nach Ablauf dieser Frist oder deiner vorzeitigen Freigabe an den Händler. Beachte, dass du diese Vorteile nicht hast, wenn du von Privat kaufst.
🚨 Wichtig
Wenn ein Angebot zu schön ist, um wahr zu sein, dann ist es in aller Regel auch nicht wahr. Kein Verkäufer einer Luxusuhr hat etwas zu verschenken. Betrüger sind leider sehr kreativ, wenn es darum geht, dich reinzulegen.
Tipp 9: Berücksichtige die Wartungskosten vor dem Uhrenkauf
Uhren erfordern regelmäßige Wartung, um sicherzustellen, dass sie gut funktionieren und ihre Lebensdauer verlängert wird. Es ist wichtig, sich im Voraus über die Wartungskosten zu informieren, insbesondere bei teureren und komplizierten Uhren. Alle mechanischen Uhren benötigen beispielsweise alle fünf bis zehn Jahre eine Revision, bei der ein Uhrmacher das Uhrwerk reinigt, ölt und sicherstellt, dass es weiterhin korrekt arbeitet.
Wenn du dich für eine teure Uhr einer bekannten Marke interessierst, wirst du die Uhr höchstwahrscheinlich nicht zu einem Uhrmacher beim lokalen Juwelier bringen, sondern sie schon aus Garantiegründen zur Revision zum Hersteller schicken. Dieser ist in der Regel aber deutlich teurer als lokale Uhrmacher. Wenn deine Uhr obendrauf noch sehr kompliziert ist (Ewiger Kalender, Tourbillon, etc.), dann kann eine Revision richtig teuer werden.
Plane also alle fünf bis zehn Jahre eine Revision ein, die dich wenige hundert Euro bis zu wenigen tausend Euro kosten kann. Achte bei der Revision aber auch auf das Verhältnis: Eine Uhr für 1.000 Euro kannst du auch zu einem lokalen Uhrmacher bringen. Eine Uhr für 20.000 Euro gibst du lieber zum Hersteller, der dir meistens sogar einen neuen Garantiezeitraum nach der Revision ausstellt.
Tipp 10: Achte auf einen fairen Preis
Beim Uhrenkauf solltest du nicht nur auf das Design, die Funktionen und die Marke achten, sondern auch auf den Preis. Ein hoher Preis bedeutet nicht unbedingt eine bessere Qualität oder höhere Präzison. Es ist wichtig, dass du den Preis im Verhältnis zur Qualität und den Komplikationen der Uhr betrachtest.
💡 Tipp
Um ein Gefühl für den aktuellen Marktpreis deiner Wunschuhr zu erhalten, kannst du dir aktuelle Listings der Uhr bei Chrono24, Chronext und Ebay anschauen. Die meisten Uhren (wenn du nicht gerade eine Rolex, Audemars Piguet oder Patek Philippe suchst) werden hier unter dem Listenpreis gehandelt, den der Hersteller verlangt.
Vergleiche die Preise verschiedener Anbieter und achte auf Rabatte und Sonderangebote bei den Händlern oder bei den Verkaufsplattformen. Es kann sich lohnen, etwas Zeit zu investieren, um nach einem guten Angebot zu suchen. Bedenke dabei auch, dass der Preis nicht alles ist. Eine günstige Uhr, die nach kurzer Zeit kaputt geht, kann letztendlich teurer sein als eine etwas teurere Uhr, die länger hält.
Achte auch auf den Wiederverkaufswert der Uhr, falls du sie irgendwann einmal verkaufen möchtest. Manche Marken behalten ihren Wert besser als andere. Wenn du eine Uhr mit hohem Wiederverkaufswert kaufst, kannst du sie später oft zu einem guten Preis verkaufen, falls du sie nicht mehr tragen möchtest.
Fazit: Viel Spaß beim Uhrenkauf
Beim Kauf einer Uhr gibt es viele Faktoren zu berücksichtigen. Es ist wichtig, sich ein realistisches Budget zu setzen, einen zum Lebensstil passenden Uhrentyp auszuwählen, auf die Funktionen und Größe zu achten, eine seriöse Marke und einen seriösen Händler zu wählen, sich über die Materialien und Wartungskosten zu informieren und die Preise zu vergleichen.
Wenn du diese 10 Tipps zum Uhrenkauf befolgst, solltest du eine Uhr finden, die perfekt zu dir passt und dich lange begleitet. Wir wünschen dir viel Freude mit deiner ersten oder nächsten Uhr und freuen uns, wenn wir dir beim Uhrenkauf helfen konnten.