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Durchmesser und Design: Welche Uhr passt an dein Handgelenk?

Welche Uhr an dein Handgelenk passt, ist nur zweitrangig eine Frage der Größe und Höhe der Uhr. Primär geht es natürlich darum, dass dir die Uhr gefällt und egal wie groß, klein, hoch oder flach sie ist: Sie muss deinen Geschmack treffen. Dennoch schauen wir uns in diesem Artikel ein paar Metriken an, die dir bei der Frage helfen, welche Uhr an dein Handgelenk passt.

Durchmesser, Horn-zu-Horn (Lug-to-Lug), Höhe bzw. Dicke – beim Uhrenkauf gibt es viele Metriken, die dir in Verbindung mit deinem Handgelenkumfang schon eine gute Idee geben können, welche Uhr an dein Handgelenk passt.

Gibt es die eine richtige Größe?

Ganz wichtig ist: Es gibt dabei eigentlich kein richtig oder falsch. Die Uhren müssen dir gefallen. Objektiv betrachtet passt eine 46 mm große, 16,8 mm dicke Breitling Superocean nicht an ein 12 mm Handgelenk einer zierlichen Frau und dürfte überdimensioniert wirken. Wenn aber genau das der Trägerin gefällt, ist es die richtige Uhr für sie.

💡 Wichtig

Es gibt keine „Männer-“ oder „Frauen-Uhren“. Jede Uhr ist Unisex und kann natürlich von allen Geschlechtern getragen werden. Dass wir glauben, eine bestimmte Uhr wäre für Männer und eine andere für Frauen, liegt vor allem am Marketing der Hersteller.

Schauen wir uns also die wichtigsten Metriken an, die du beachten kannst, wenn du dich fragst, ob eine Uhr die richtige Größe für dein Handgelenk hat. Sieh alle Zahlen, Daten und Tipps aber bitte immer als objektive Messwerte an, an die du dich nicht halten musst, wenn dein subjektiver Geschmack davon abweicht.

Dein Handgelenkumfang

Zunächst ist es wichtig zu wissen, wie groß dein Handgelenk eigentlich ist. Dafür misst du mit einem Maßband den Umfang direkt hinter dem Handgelenkknöchel, denn da sitzt die Uhr in der Regel perfekt. Wenn du die Uhr lieber direkt am Übergang zur Hand trägst, kannst du auch dort messen.

Uhren Handgelenkumfang messen Größe Wo messen
Mit einem Maßband kannst du deinen Handgelenkumfang messen

Miss dabei nicht zu fest, sondern lass das Maßband nur leicht aufliegen – du möchtest ja später auch keine Uhr, die zu sehr spannt und zwickt. Wenn du kein Maßband hast, kannst du auch einen Faden oder etwas anderes nehmen und die Länge anschließend mit einem Lineal oder Zollstock nachmessen.

💡 Hinweis

Der Umfang deines Handgelenks verändert sich je nach Tageszeit und Temperatur. Miss deinen Umfang also am besten zwei oder drei mal an einem Tag, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sehr sich dein Umfang über den Tag verändert.

Der Durchmesser der Uhr

Wenn du deinen Handgelenkumfang hast, erhältst du anhand dessen schon einmal eine grobe Richtung, mit der du arbeiten kannst. Als nächstes benötigst du den Durchmesser deiner Uhr. Dafür misst du die Uhr einmal quer über das Ziffernblatt von Kante zu Kante (ohne Krone oder Drücker).

Achte darauf, wirklich quer zu messen. Am einfachsten geht das, wenn du einfach horizontal (von 9 Uhr bis 3 Uhr) oder vertikal (von 12 Uhr bis 6 Uhr) misst. Das kannst du sehr präzise mit einem Messschieber machen oder simpel mit einem Zollstock, Lineal oder Maßband. Wenn du die Uhr noch nicht besitzt, findest du auf der Website des Herstellers die genauen Maße der Uhr.

Perfekte Größe Uhr Durchmesser Ziffernblatt messen
Der Durchmesser einer Uhr ist die Größe von Ziffernblatt und Lünette ohne Drücker und Krone (Bild: Omega)

Handgelenkumfang zu Durchmesser: Was ist die perfekte Größe für deine Uhr?

Um nun die perfekte Größe für dein Handgelenk zu finden, kannst du eine ganz einfache Faustformel anwenden und deinen Handgelenkumfang in Zentimetern mal 2,3 nehmen. Das Ergebnis ist der (fast) perfekte Durchmesser deiner Uhr in Millimetern.

Handgelenkumfang (cm) x 2,3 = Durchmesser (mm)

Wenn du also einen Handgelenkumfang von 16 Zentimetern hast, ist der perfekte Durchmesser nach dieser Formel deiner Uhr etwa 37 Millimeter. Da der Trend in den vergangenen Jahren eher zu größeren Uhren tendiert, ist das allerdings nur ein grober Richtwert. Heute kannst du auch einen Faktor von 2,5 nehmen (40 mm Durchmesser).

Umfang Faktor 2,3 Faktor 2,5
12 cm 27,6 mm 37,5 mm
13 cm 30 mm 32,5 mm
14 cm 32,2 mm 35 mm
15 cm 34,5 mm 37,5 mm
16 cm 36,8 mm 40 mm
17 cm 39,1 mm 42,5 mm
18 cm 41,4 mm 45 mm
19 cm 43,7 mm 47,5 mm
20 cm 46 mm 50 mm

Ein weiterer wichtiger Faktor: Horn-zu-Horn (Lug-to-Lug)

Neben dem Durchmesser einer Uhr spielt es bei der perfekten Größe auch eine Rolle, wo das Armband anfängt. Da dieses zwischen den sogenannten Hörnern (auf Englisch: „Lugs“) fixiert wird, können wir auch die Größe von Horn zu Horn (Lug-to-Lug) messen.

Beispiel: Eine Uhr mit einem Durchmesser von 42 mm kann eine Präsenz am Handgelenk (Horn-zu-Horn) von 47 mm haben oder aber von 50 mm. Die Uhr wirkt dadurch größer und kann bei Handgelenken, die schmaler sind, sogar überstehen. Das sieht dann schnell überdimensioniert aus.

Perfekte Größe Uhr Lug to Lug Horn zu Horn messen
Am Beispiel der Speedy siehst du, wo du von Horn zu Horn misst (Bild: Omega)

Die Höhe (Dicke) einer Uhr

Apropos Handgelenkpräsenz: Auch die Höhe bzw. Dicke einer Uhr spielt eine Rolle bei der perfekten Uhrengröße. An einem zierlichen, kleinen Handgelenk kann eine Uhr ab 14 mm Höhe zu wuchtig wirken. Allerdings passt die Uhr auch bei einem großen Handgelenk ab einer gewissen Höhe nicht mehr unter einen Hemdärmel – auch wenn sie nicht zu wuchtig wirkt.

Hier kommt es maßgeblich darauf an, was dein individueller Geschmack ist. Manche Uhrenträger bevorzugen große, wuchtige Uhren, andere eher schmale und dünne Modelle. Jemand, der viele Hemden trägt, benötigt eher eine schmalere Uhr bis 13 mm, damit sie noch bequem unter den Ärmel passt. Andere tragen die Uhren nur zur Freizeit mit T-Shirt, da ist die Höhe sekundär.

Dicke Höhe Maße Uhren perfekte Größe
Auf der Website des Herstellers findest du meistens die gewünschten Maße

Andere Faktoren auf die Größe: Krone, Drücker und Lünette

Neben dem Durchmesser, der Höhe und der Größe zwischen den Hörnern gibt es noch weitere Faktoren, die die perfekte Größe deiner Wunschuhr beeinflussen können – zumindest gefühlt. Schauen wir uns aus diesem Grund auch noch einmal die Krone, die Drücker und die Lünette an.

Die Krone

Am Beispiel dieser zwei Uhren siehst du sehr schön den Effekt, den die Krone auf die Präsenz am Handgelenk haben kann. Panerai ist bekannt für seinen wuchtigen Kronenschutz, während Tissot hier eher auf eine kleine schmale Krone setzt – und das obwohl beide Uhren im Durchmesser (ohne Krone) 42 mm messen.

Perfekte Größe Uhr Krone Panerai Tissot
Zwei Uhren mit 42 mm Durchmesser, aber einer ganz unterschiedlichen Präsenz am Handgelenk

Die Drücker

Auch die Drücker machen einen Unterschied. Während die Omega Speedmaster Professional ein Chronograph ist und entsprechende Drücker für Start, Stop und Reset hat, kommt die Tissot ohne diese zusätzlichen Drücker aus. Das kann die Präsenz am Arm ebenfalls beeinflussen.

Drücker Chronograph Handgelenkumfang Uhren
Auch die Drücker, zum Beispiel bei einem Chronograph, können einen Einfluss auf die Präsenz am Handgelenk haben

Die Lünette

Ebenfalls relevant ist das Design der Uhr, und hierbei vor allem das Zusammenspiel von Lünette und Ziffernblatt. Auch hier können wir das Beispiel von oben heranziehen. Die Speedy (links) wirkt im Durchmesser kleiner, weil die Lünette schmal ist und im Verhältnis zum Ziffernblatt sehr zierlich daherkommt.

Schauen wir uns hierzu auch einmal den Vergleich zwischen der Speedy mit schmaler Lünette und der Tudor Pelagos mit breiter Lünette an. Beide Uhren haben 42 mm im Durchmesser, wirken aber völlig unterschiedlich.

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Auch das Design der Lünette hat einen Einfluss auf die Wirkung einer Uhr

Fazit: Finde deine Uhr – egal in welcher Größe

Dieser Artikel hat dir einige Metriken, Faustformeln und optische Kniffe beim Design einer Uhr gezeigt, auf die du achten kannst, wenn du eine Uhr in der perfekten Größe für dich suchst. Wichtig ist aber, dass du deine Uhr findest – völlig egal ob groß oder klein, dick oder dünn. Sie muss nur dir gefallen und niemandem sonst.